Gemeinschaftsschule Rot am See

Stoisch (und ohne den feierlichen Gong der Schulglocke abzuwarten) entsorgt Schulsekretärin Susanne Eign zentnerweise Fernlernmaterial in einer extra dafür ausgewiesenen Silberbox (siehe Bild) und verkündet lächelnd: „Mit einem herkömmlichen Schredder zur Aktenvernichtung hätten wir für längere Zeit eine weitere Arbeitskraft an der Schule engagieren können. Nun freue ich mich über zurück gewonnenen Platz!“
 
Siebzehn Wochen im Homeschooling, teilweise abgelöst durch Wechselunterricht - häufig kurz vor dem Wochenende durch die Schulleitung informiert (abhängig von der aktuellen Inzidenz im Landkreis Schwäbisch Hall) – haben neben unzähligen Akten, zahlreiche Augenringe bei den Lehrern, und noch mehr Unsicherheit bei Schülern und Eltern hinterlassen. Stets kritisch bleibt weiterhin der tägliche Blick auf die aktuellen Fallzahlen im Kreis und im Ländle.
Großes Aufatmen herrscht allen Widrigkeiten zum Trotz bei den Lehrkräften der GMS, dass endlich wieder der Präsenzunterricht für alle Schüler gleichzeitig begonnen hat, sowohl an der Grundschule wie auch im Sekundarbereich.
 
Neustart! Endlich wieder reges Treiben auf dem gesamten Gelände! Der vertraute Klang fröhlicher (oft auch noch müder) Stimmen von Kindern und Jugendlichen hallt durch die zu neuem Leben erweckten Schulkorridore; munteres Lachen schallt vom Pausenhof bis hinüber zum nahegelegenen Rathaus.
Naja, nicht zu vergessen (mit einem extrafesten Daumendruck) sind die Prüflinge der Jahrgangsstufe 9 für den Hauptschulabschluss und die Jahrgangsstufe 10 für den Realschulabschluss, welche sich bereits im Endspurt befinden und schon seit vergangener Woche in der Turnhalle auf gute Leistungen und faire Prüfungsbedingungen hoffen. 
 
Doch noch ist Corona nicht vorübergezogen, denn Abstandsregelungen, Maskenpflicht und die zweimalige Testung aller Protagonisten pro Woche trüben noch etwas die Aussicht auf ein Schulleben ohne Pandemie. Statt klassischem Ganztagesbetrieb muss man zur Einhaltung aller Regeln und damit aus logistischen Gründen in Rot am See noch auf tägliche Vormittagsschule und Notbetreuung am Nachmittag zurückgreifen. Erfreulicherweise wird zudem eine Lehramtsstudentin Schüler der Klassenstufen 3-6 zusätzlich unterstützen.
 
Bis zu den Ferien wird in den Klassen vorübergehend auch ein neues Fach an der GMS Einzug halten: Soziales Lernen (kurz „SozLe“) soll in mindestens zwei Schulstunden pro Woche den Klassenlehrern helfen, mittels Klassenrat und weiteren gruppenbildenden Maßnahmen das soziale Miteinander zu unterstützen, das in der langen Fernlernzeit leider etwas zu kurz kam. Auch Schulsozialarbeiter Philipp Schiffers wird sich hier engagieren und darüber hinaus endlich wieder direkter Ansprechpartner für unsere SchülerInnen in der Schule sein.
 
Liebe Leserinnen und Leser, zum Abschluss des Berichts würden ich Ihnen gerne noch eine Quizfrage präsentieren: Warum schimmert es nachts hinter den meisten Fenstern der Gemeinschaftsschule Rot am See in einem geisterhaften grünen Licht? Nun könnte man zu Recht vermuten, dass der Wissensgeist der Schüler neu beflügelt wurde. Tatsächlich ist die Lösung ebenso simpel wie einfach: Hochwertige und nach bayrischen Grenzwerten kalibrierte CO²-Ampeln - dankenswerterweise von der ENBW-ODR gesponsert – zeigen mit ihrem grünen Licht, dass für den Unterricht am nächsten Tag bereits wieder freie und sichere „Fahrt“ herrscht. 
 
So sieht sich die GMS Rot am See, trotz schwieriger Gesamtsituation, gut gerüstet, um den letzten Schuljahresabschnitt im Präsenzunterricht für alle SchülerInnen positiv und zuversichtlich zu gestalten.

15.06.2021; 19:00 Uhr